Das Bundeskriminalamt (BKA) verzeichnet für das Jahr 2023 einen Anstieg der Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen um 5,5 Prozent. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme kinderpornografischer Inhalte sowie die Tatsache, dass viele Täter aus dem sozialen Umfeld der Opfer stammen. Die Bundesministerin des Innern, Nancy Faeser, betont die Notwendigkeit verstärkter Überwachungsmaßnahmen, um Täter zu identifizieren und Kinder zu schützen.

Zentrale Ergebnisse des Bundeslagebildes 2023

Im Jahr 2023 registrierten die Strafverfolgungsbehörden 16.375 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern (5,5 Prozent mehr als im Jahr 2022). Im Fünfjahresvergleich seit 2019 bedeutet dies einen Anstieg um rund 20 Prozent. 18.497 Kinder unter 14 Jahren wurden Opfer von sexuellem Missbrauch, das sind 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Auffällig ist der hohe Anteil an tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen, der erneut bei rund 30 Prozent liegt.

Täter-Opfer-Beziehungen
Sexuellen Missbrauch von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren stellte die Polizei in 1.200 Fällen fest (plus 5,7 Prozent gegenüber 2022). 1.277 Opfer wurden registriert (plus 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Dies ist der höchste Wert im Fünfjahresvergleich. In mehr als jedem zweiten Fall bestand eine Vorbeziehung zwischen Opfer und Tatverdächtigem.

Zunahme kinderpornographischer Inhalte
Die Zahl der Fälle von Herstellung, Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornografischer Inhalte ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen und hat im Berichtsjahr 2023 mit 45.191 Fällen (plus 7,4 Prozent) einen neuen Höchststand erreicht. Seit 2019 haben sich die Fallzahlen damit mehr als verdreifacht.

Neue Herausforderungen durch das Internet
Das Internet spielt bei der Vorbereitung und Durchführung von Straftaten wie Cybergrooming und „Live Distance Child Abuse“ eine immer größere Rolle. Täter nutzen digitale Plattformen, um Kontakt zu potenziellen Opfern aufzunehmen und Missbrauchshandlungen zu übertragen.

(Beim Cybergrooming nehmen Tatverdächtige über das Internet Kontakt zu potenziellen Opfern auf, bei „Live Distance Child Abuse“ wird das Internet genutzt, um Missbrauchshandlungen live zu streamen.)

Forderungen und Maßnahmen
Bundesinnenministerin Faeser fordert eine Pflicht zur Speicherung von IP-Adressen durch Provider, um Täter besser identifizieren zu können. Martina Link vom BKA betont die Notwendigkeit, die technischen Möglichkeiten zur Identifizierung und Verfolgung der Täter weiter auszubauen.

Fragen und Antworten

Warum steigen die Fallzahlen beim sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen?
Der Anstieg der Fallzahlen kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden. Zum einen gibt es eine erhöhte Sensibilisierung und damit einhergehend eine erhöhte Anzeigebereitschaft. Zum anderen erleichtert das Internet den Tätern den Zugang zu potenziellen Opfern, was zu einem Anstieg der Delikte führt. Zudem haben verstärkte Ermittlungsmaßnahmen und bessere technische Ausstattung zu einer höheren Aufklärungsquote geführt.

Mit welchen Maßnahmen wird dem Anstieg begegnet?
Das BKA und andere Strafverfolgungsbehörden setzen verstärkt auf technische Überwachung und internationale Zusammenarbeit, um Täter schneller zu identifizieren und zu fassen. Darüber hinaus wird die Speicherung von IP-Adressen gefordert, um die Rückverfolgung von Online-Aktivitäten zu erleichtern. Präventionsmaßnahmen wie Aufklärungskampagnen und Schulungen sollen die Gesellschaft sensibilisieren und potenzielle Opfer schützen.

Wie können Eltern und Erziehungsberechtigte ihre Kinder schützen?
Eltern sollten ihre Kinder über die Gefahren des Internets aufklären und ihnen beibringen, wie sie sich online sicher verhalten können. Regelmäßige Gespräche über ihre Online-Aktivitäten und die Installation von Kinderschutzsoftware können helfen, Risiken zu minimieren. Außerdem sollten Eltern aufmerksam sein und Veränderungen im Verhalten ihrer Kinder ernst nehmen.

Welche Rolle haben Schulen und Bildungseinrichtungen?
Schulen und Bildungseinrichtungen tragen eine wichtige Verantwortung bei der Prävention von sexuellem Missbrauch. Sie sollten Aufklärungsprogramme anbieten und Schüler über die Gefahren des Internets und den sicheren Umgang mit digitalen Medien informieren. Lehrkräfte sollten in der Lage sein, Anzeichen von Missbrauch zu erkennen und angemessen zu reagieren.

Was können Betroffene und Angehörige tun?
Betroffene sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen und Vorfälle zu melden. Es gibt zahlreiche Beratungsstellen und Hilfsorganisationen, die Unterstützung anbieten. Angehörige sollten Betroffene ernst nehmen und ihnen beistehen. Eine frühzeitige Intervention kann langfristige Traumatisierungen verhindern und den Heilungsprozess unterstützen.

Fazit

Die Zunahme der Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen ist alarmierend und erfordert umfassende Maßnahmen auf gesellschaftlicher und staatlicher Ebene. Verstärkte Überwachung und internationale Zusammenarbeit sind wichtige Schritte, um Täter zu identifizieren und zukünftige Taten zu verhindern. Präventionsarbeit und Aufklärung sind unerlässlich, um die Gesellschaft zu sensibilisieren und potenzielle Opfer zu schützen.

Quelle: BKA ; Im Fokus: Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen 2023

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