Das US-Justizministerium und mehrere Geheimdienste haben ein russisches Botnetzwerk auf X (ehemals Twitter) aufgedeckt und stillgelegt. Das Netzwerk, bestehend aus rund 1.000 automatisierten Accounts, verbreitete gezielt Desinformation und versuchte, sich als US-Bürger auszugeben, um politische Spannungen in den USA zu schüren. Die Kampagne wurde mutmaßlich vom russischen Staatssender RT gestartet und von einem ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur geleitet.

Aufdeckung der Botfarm

Das Netzwerk wurde durch eine koordinierte Aktion mehrerer Behörden aufgedeckt. Beteiligt waren das FBI, die Cyber National Mission Force, das kanadische Centre for Cyber Security, der niederländische zivile Geheimdienst AIVD, der militärische Geheimdienst MIVD und die niederländische Polizei. Die rund 968 identifizierten Fake-Accounts gaben sich in ihren Profilbeschreibungen als US-Bürger aus und verbreiteten Botschaften, die den politischen Zielen des Kremls dienten. Ziel war es, die amerikanische Bevölkerung zu spalten und die geopolitischen Interessen Russlands zu fördern.

Technik und Methoden hinter der Kampagne

Die russische Desinformationskampagne nutzte speziell entwickelte Software und künstliche Intelligenz (KI), um die automatisierten Konten zu erstellen und zu betreiben. Seit April 2022 wurden unter verdeckten Identitäten Infrastruktur und Domains gekauft, um die E-Mail-Adressen für die X-Konten zu erstellen. Mithilfe von KI wurden nicht nur die Botschaften der Bots verfasst, sondern auch die neuen Konten automatisiert erstellt.

Verbreitete Narrative und Ziele

Die von den Bots verbreiteten Nachrichten rechtfertigten unter anderem den Angriff Russlands auf die Ukraine und verbreiteten Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. So wurde beispielsweise behauptet, die Ukraine, Polen und Litauen seien „Geschenke“ Stalins an die dort lebenden Menschen. Das übergeordnete Ziel dieser hybriden Kriegsführung war es, der Ukraine zu schaden und die geopolitischen Interessen des Kremls zu unterstützen.

Hier zwei Beispiele:

Anhaltende Ermittlungen und Reaktionen

Obwohl X einige der Fake-Accounts vor dem Eingreifen der Ermittler identifizieren und deaktivieren konnte, laufen die Ermittlungen des US-Justizministeriums weiter. Ein Sicherheitshinweis wurde veröffentlicht, um zukünftige ähnliche Kampagnen schneller zu erkennen und zu stoppen. Die BBC versuchte, von RT eine Stellungnahme zu den Vorwürfen zu erhalten, erhielt jedoch keine aussagekräftige Antwort.

Fragen und Antworten

Frage 1: Wie konnte das US-Justizministerium die russische Desinformationskampagne aufdecken?
Das US-Justizministerium arbeitete eng mit mehreren Geheimdiensten zusammen, darunter das FBI, die Cyber National Mission Force, das kanadische Centre for Cyber Security sowie der niederländische Zivil- und Militärgeheimdienst. Durch diese internationale Zusammenarbeit und den Einsatz moderner Technologien konnten die Ermittler das Netzwerk von rund 1.000 automatisierten Accounts identifizieren und deren Aktivitäten nachverfolgen.

Frage 2: Welche Rolle spielte künstliche Intelligenz in der Desinformationskampagne?
Künstliche Intelligenz war ein zentraler Bestandteil der Kampagne. Die Bots nutzten KI, um automatisch Inhalte zu erstellen und zu verbreiten und neue Konten zu generieren. Diese Technologie ermöglichte es den Betreibern, eine große Anzahl gefälschter Konten effizient zu verwalten und gleichzeitig den Anschein echter menschlicher Nutzer zu erwecken.

Frage 3: Welche Art von Nachrichten und Inhalten verbreiteten die Bots?
Die Bots verbreiteten hauptsächlich Nachrichten und Inhalte, die die politischen Ziele des Kremls unterstützten. Dazu gehörten Rechtfertigungen für das militärische Vorgehen Russlands in der Ukraine und propagandistische Aussagen, die historische Fakten verdrehten. Ein Beispiel dafür ist die Behauptung, die Ukraine, Polen und Litauen seien Geschenke Stalins an die dort lebenden Menschen gewesen.

Frage 4: Wie hat X (ehemals Twitter) auf die Aufdeckung des Botnetzes reagiert?
X konnte einige der Fake-Accounts bereits vor dem Eingreifen der Ermittler identifizieren und stilllegen. Das Unternehmen arbeitet weiterhin daran, solche Netzwerke frühzeitig zu erkennen und zu deaktivieren. Die Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden und die Veröffentlichung von Security Advisories sollen dazu beitragen, zukünftigen Bedrohungen schneller zu begegnen.

Frage 5: Welche langfristigen Auswirkungen haben solche Desinformationskampagnen auf die Gesellschaft?
Solche Desinformationskampagnen können das Vertrauen der Öffentlichkeit in Medien und politische Institutionen erheblich untergraben. Sie fördern die Spaltung der Gesellschaft und können das politische Klima destabilisieren. Langfristig ist es wichtig, dass Regierungen, Technologieunternehmen und die Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um solche Bedrohungen zu erkennen und abzuwehren und so die Integrität demokratischer Prozesse zu schützen.

Fazit

Die Aufdeckung der russischen Desinformationskampagne durch das US-Justizministerium zeigt die Bedrohung, die von automatisierten Fake-Accounts ausgeht. Diese Netzwerke können das Vertrauen in politische Systeme untergraben und gesellschaftliche Spannungen verstärken. Durch internationale Zusammenarbeit und den Einsatz moderner Technologien können solche Kampagnen jedoch erfolgreich aufgedeckt und gestoppt werden. Es bleibt wichtig, wachsam zu bleiben und proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftigen Bedrohungen vorzubeugen.

Quelle: derStandard

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