Cyberkriminalität hat sich in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Problem entwickelt. Von Datendiebstahl und Phishing über Virenbefall und Fakeshops bis hin zu Cybermobbing – die Bedrohungen im digitalen Raum sind vielfältig. Inmitten dieser Gefahrenwelt versprechen Cyberversicherungen Schutz vor den finanziellen Folgen. Doch die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) kritisiert, dass diese Versicherungen nur ein Symptom des Problems und keine wirkliche Lösung darstellen. In ihren politischen Positionen zur Landtagswahl 2024 fordert die VZB eine zentrale Anlaufstelle für Opfer von Internetkriminalität.

Ausgeprägte Internetkriminalität und ihre Folgen

Die Erfahrungen der Internetnutzerinnen und -nutzer in Brandenburg verdeutlichen die Dringlichkeit des Themas. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der VZB berichteten neun Prozent der Befragten von Phishing-Angriffen in den letzten zwölf Monaten. Phishing, das Ausspionieren von Zugangsdaten durch gefälschte E-Mails oder SMS, ist nur eine von vielen Bedrohungen, mit denen sich Internetnutzer konfrontiert sehen (Verbrauchermonitor Brandenburg, S. 15).

Cyberversicherung: Schutz mit Tücken

Cyberversicherungen sollen vor finanziellen Schäden durch Datenklau, Ärger beim Online-Shopping oder Cybermobbing schützen und kosten oft einen niedrigen dreistelligen Betrag pro Jahr. Vor dem Abschluss einer solchen Versicherung sollten Verbraucherinnen und Verbraucher genau prüfen, welche Schäden tatsächlich abgedeckt sind. Viele Versicherer schließen bestimmte Schäden aus, was dazu führen kann, dass trotz regelmäßiger Beitragszahlung im Schadensfall keine Hilfe geleistet wird.

Zentrale Anlaufstelle gefordert

Christian A. Rumpke, Geschäftsführer der VZB, sieht in der Cyberversicherung eher ein Symptom als eine Lösung. „Es kann nicht sein, dass sich Verbraucher sich mit einem Dschungel von Vertragsbedingungen auseinandersetzen und für viel Geld eine Vielzahl von Bedrohungen absichern müssen“, so Rumpke. Neben mehr Rechtsstaatlichkeit im Internet fordert er eine zentrale Anlaufstelle für Opfer von Online-Kriminalität. Neben der Anzeige bei der Polizei und der Kontaktaufnahme mit Banken oder Vertragspartnern seien oft auch technische Maßnahmen notwendig, um Bedrohungen abzuwehren. Verbraucherinnen und Verbraucher benötigen hierfür eine professionelle Hilfestellung, ähnlich der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime bei der Polizei Brandenburg, die derzeit allerdings nur Unternehmen und Behörden zur Verfügung steht.

Verbraucherpolitische Forderungen der VZB

Diese Forderung nach einem Einheitlichen Ansprechpartner ist eine von insgesamt 14 verbraucherpolitischen Positionen der VZB für die Landtagswahl 2024 und die Legislaturperiode bis 2029. Die Positionen sind auf der Website der VZB veröffentlicht.

Fragen und Antworten zu Online-Kriminalität und Cyber-Versicherungen

  1. Was sind die größten Bedrohungen im Bereich der Online-Kriminalität?
    Zu den größten Bedrohungen zählen Phishing, Datendiebstahl, Virenangriffe, Fakeshops und Cybermobbing. Diese Kriminalitätsformen sind im Internet weit verbreitet und können erhebliche finanzielle und emotionale Schäden verursachen. Phishing-Angriffe zielen auf den Diebstahl sensibler Daten, wie etwa Zugangsdaten zu Bankkonten, während Viren und Malware Computersysteme beschädigen oder Daten verschlüsseln können.
  2. Wie funktionieren Cyberversicherungen und welche Leistungen bieten sie?
    Cyberversicherungen sollen finanzielle Schäden durch Internetkriminalität abdecken. Sie bieten Schutz bei Datendiebstahl, Problemen beim Online-Shopping oder Cyber-Mobbing. Der Leistungsumfang variiert jedoch stark von Anbieter zu Anbieter. Es ist wichtig, vor Abschluss einer Police genau zu prüfen, welche Schadensfälle abgedeckt sind und welche nicht, damit man im Ernstfall auch wirklich abgesichert ist.
  3. Warum sieht die Verbraucherzentrale Brandenburg Cyberversicherungen kritisch?
    Die VZB kritisiert, dass Cyberversicherungen nur ein Symptom des Problems und keine wirkliche Lösung darstellen. Verbraucherinnen und Verbraucher
    müssen sich durch komplexe Vertragsbedingungen kämpfen und zahlen oft viel Geld, ohne sicher zu sein, dass alle relevanten Schadensfälle abgedeckt sind. Zudem wird die Verantwortung für den Schutz vor Online-Kriminalität auf die Verbraucher abgewälzt, anstatt systematische Lösungen zu schaffen.
  4. Was fordert die Verbraucherzentrale Brandenburg zur Bekämpfung von Online-Kriminalität?
    Die VZB fordert mehr Rechtsstaatlichkeit im Internet und die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle für Opfer von Online-Kriminalität. Diese Anlaufstelle sollte ähnlich der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime bei der Polizei Brandenburg, die derzeit nur für Unternehmen und Behörden zugänglich ist, schnelle und kompetente Hilfe leisten.
  5. Wie können sich Verbraucher vor Online-Kriminalität schützen?
    Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich im Internet sicherheitsbewusst verhalten. Dazu gehören die Verwendung sicherer Passwörter, regelmäßige Software-Updates und Skepsis gegenüber verdächtigen E-Mails und Links. Darüber hinaus ist es ratsam, sich über die Leistungen und Konditionen von Cyberversicherungen zu informieren, um im Schadensfall bestmöglich abgesichert zu sein.

Fazit

Online-Kriminalität ist ein ernstes Problem, das vielfältige Maßnahmen erfordert. Cyberversicherungen bieten zwar einen gewissen Schutz, stellen aber keine umfassende Lösung dar. Die Forderung der Verbraucherzentrale Brandenburg nach einer zentralen Anlaufstelle für Opfer von Internetkriminalität ist daher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Langfristig kommt es darauf an, dass sowohl Verbraucher als auch staatliche Stellen besser auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorbereitet werden.

Quelle: Verbraucherzentrale Brandenburg

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