Die Behauptung

Bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2024 in Paris wurde eine Szene gezeigt, die das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci parodierte und damit das Christentum verhöhnte.

Unser Fazit

Die Szene bezog sich nicht auf das Letzte Abendmahl, sondern auf das Gemälde „Festin des Dieux“ von Jan van Bijlert. Die Interpretation als blasphemische Parodie ist unbegründet.

Mimikama-Schnellinfo und die wichtigsten Fakten:

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris beinhaltete eine Szene, die heftige Reaktionen hervorrief. Kritiker behaupteten, sie sei eine Parodie des Letzten Abendmahls. Tatsächlich basierte die Darstellung auf einem Gemälde eines heidnischen Festes.

Falsche Interpretation: Die Szene wurde von einigen als Parodie auf das Letzte Abendmahl missverstanden.

Tatsächliche Inspiration: Die Darstellung basierte auf dem Gemälde „Festin des Dieux“ von Jan van Bijlert, das ein heidnisches Fest zeigt.

Reaktionen und Missverständnisse: Die Darstellung sollte Toleranz und Inklusion fördern, wurde aber von Kritikern vorschnell verurteilt.

Bewertung: Die Behauptung, die Szene verhöhne das Letzte Abendmahl, ist falsch.


Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris sorgte ein Auftritt von Dragqueens für Aufregung. Viele Zuschauer, darunter prominente Kritiker wie Donald Trump und Elon Musk, behaupteten, die Darstellung sei eine Verhöhnung des christlichen Letzten Abendmahls. Diese Interpretation löste heftige Reaktionen aus und wurde als blasphemisch verurteilt.

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Bild: The Olympic Games, X

Bewertung der Behauptung: „das Letzte Abendmahl“

Es ist fraglich, ob die Szene tatsächlich das Letzte Abendmahl parodierte. Die Darstellung ähnelte eher dem „Festin des Dieux“, einem Gemälde des niederländischen Malers Jan van Bijlert. Dieses zeigt ein heidnisches Fest der griechischen Götter und hat nichts mit der biblischen Szene zu tun.

Fakten zur Eröffnungsfeier

Die offizielle Programmankündigung der Eröffnungsfeier nannte als Inspiration die „Götter des Olymps“. Die Anordnung der Personen und die Kostüme in der Szene passten besser zu dieser mythologischen Darstellung als zu einer religiösen Parodie. Die Dragqueens und Performer tanzten zu einer Choreografie, die eher auf heidnische Feste hinwies.

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Screenshot: Wikipedia / Jan van Bijlert, Le Festin des Dieux
Dargestellte Personen: Apollo, Minerva, Diana, Venus, Cupid, Mars, Hebe, Flora, Neptune, Bacchus, Eris

Le Festin des Dieux („Das Fest der Götter“) ist ein Gemälde des niederländischen Malers Jan van Bijlert, das um 1635-1640 entstand. Es befindet sich im Musée Magnin in Dijon, Frankreich. Es gehört zu einer Reihe von Bildern in der abendländischen Kunst, die das Fest der Götter darstellen, in diesem Fall die Hochzeit von Thetis und Peleus, mit Bacchus im Vordergrund und einem tanzenden Satyr im Vordergrund.

Apollo, nicht Christus, steht im Mittelpunkt des Gemäldes, und Bacchus liegt im Vordergrund. Diese Szene passt deutlich besser zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele als das Letzte Abendmahl.

Der niederländischer Kunsthistoriker Walther Schoonenberg erklärt auf X, es handele sich nicht um das letzte Abendmahl, sondern um ein niederländisches Gemälde der olympischen Götter. (Quelle)

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Walther Schoonenberg: Die (heidnischen) Götter haben sich zu einem Fest auf dem Olymp versammelt. Apollo ist am Heiligenschein der Sonne zu erkennen, Bacchus (Dionysius) an den Weintrauben, Neptun (Poseidon) an seinem Dreizack, Diana (Artemis) am Mond, Venus (Aphrodite) am Amor.

Walther Schoonenberg: Die Ähnlichkeit mit dem „Letzten Abendmahl“ von Leonardo da Vinci aus dem Jahr 1495 geht so weit, dass sich Jan van Bijlert offenbar 1635 von dem Fresko zur Darstellung eines heidnischen Festes inspirieren ließ.

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Walther Schoonenberg: Von einer Beleidigung der Christen kann in diesem Bild also keine Rede sein. Man könnte eher sagen, dass die heidnischen Götter beleidigt werden, weil der oft etwas verweichlichte Apollo als dicke Frau dargestellt wird.

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Weitere Informationen zur Darstellung

Bei genauer Betrachtung der Eröffnungsfeier fällt auf, dass die Inszenierung keineswegs blasphemisch gemeint war. DJ Barbara Butch, die mit einem Strahlenkranz auftrat, formte ihre Hände zu einem Herz und stand im Mittelpunkt der Szene. Diese Geste symbolisiert Liebe und Inklusion, was auch das erklärte Ziel der Zeremonie war.

Die heftigen Reaktionen auf die Szene verdeutlichen, wie schnell Missverständnisse entstehen können, wenn religiöse Symbole ins Spiel kommen. Es scheint, dass viele Kritiker vorschnell urteilen, ohne die tatsächliche Inspiration der Szene zu berücksichtigen.

Darstellung der Organisatoren

Die Eröffnungsfeier enthielt keine explizite Ankündigung eines „Abendmahls“. Stattdessen war im Programm ein Festbankett der „Götter des Olymps“ vorgesehen. Der französische Regisseur Thomas Jolly wies die Vorwürfe der Verhöhnung des Christentums zurück und betonte die Kunst- und Meinungsfreiheit. (Quelle)

Die offizielle Aufzeichnung der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2024 ist mittlerweile aus dem Netz verschwunden. Wer die Show nachsehen möchte, stößt auf der offiziellen Seite auf den Hinweis: „Video ist nicht verfügbar. Dieses Video ist privat.“ Auch auf ihrem YouTube-Kanal scheint das Organisationskomitee das Video entfernt zu haben. Das IOC hat den Grund für die Entfernung nicht erklärt.

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Reaktion der Organisatoren

In einer Pressekonferenz am Sonntag entschuldigte sich eine Sprecherin der Organisatoren für etwaige Beleidigungen. „Natürlich war es nie die Absicht, einer religiösen Gruppe gegenüber respektlos zu sein. (Die Eröffnungsfeier) versuchte, die Toleranz der Gemeinschaft zu feiern“, sagte Anne Descamps. Sie nahm außerdem den kreativen Leiter der Eröffnungsfeier in Schutz. „Im Gegenteil, ich glaube, Thomas Jolly wollte die Toleranz der Gemeinschaft feiern. Wir glauben, dass dieses Ziel erreicht wurde, und wenn jemand daran Anstoß genommen hat, tut uns das natürlich sehr leid.“ (Quelle)

Fazit:

Die Darstellung bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris war keine Parodie des Letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci. Sie basierte auf dem Gemälde „Festin des Dieux“ von Jan van Bijlert und stellte ein mythologisches Fest dar. Die Empörung über eine vermeintliche Blasphemie ist daher unbegründet.

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