Die Behauptung

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert die Streichung des Bürgergeldes für Arbeitsunwillige und sieht nur wenige Ausnahmen vor.

Unser Fazit

Linnemanns Vorschlag verstößt gegen das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2019, wonach das Existenzminimum durch das Grundgesetz geschützt ist und eine vollständige Kürzung der Grundsicherung nicht zulässig ist.

Forderung nach Streichung des Bürgergeldes

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert, Empfängern des Bürgergeldes, die sich weigern, eine Arbeit anzunehmen, die Leistungen komplett zu streichen. Es gebe eine große Zahl von Menschen, die grundsätzlich nicht arbeitswillig seien und deshalb nicht als bedürftig gelten sollten. Er hält Leistungskürzungen von 10, 20 oder 30 % für unzureichend und fordert in diesen Fällen eine vollständige Streichung der Grundsicherung.

Rechtliche und soziale Kritik

Diese Forderung steht in klarem Widerspruch zu einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2019, wonach das Existenzminimum grundgesetzlich geschützt ist und Sanktionen nicht zu einer vollständigen Kürzung der Regelleistung führen dürfen. Lediglich Kürzungen von bis zu 30 % seien zulässig, 60 oder 100 % hingegen unzulässig.

SPD kritisiert Linnemanns Vorstoß

Deutliche Kritik an Linnemanns Äußerungen kam von der SPD. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt betonte, es helfe den arbeitenden Menschen in Deutschland nicht, wenn Bürgergeldempfänger als faul diffamiert und mit verfassungswidrigen Leistungskürzungen bedroht würden. Sie erinnerte daran, dass die Union das Bürgergeld im Bundestag gemeinsam mit der SPD aus fachpolitischen Gründen beschlossen habe und warf der Union vor, sich zuletzt nur durch populistische Zwischenrufe hervorgetan zu haben.

Ausnahmefälle und Sondergruppen

Linnemann erwähnte auch, dass er Ausnahmen für bestimmte Gruppen wie Alleinerziehende oder Menschen, die Angehörige pflegen, sehe. Zudem verwies er auf ukrainische Flüchtlinge und betonte, dass auch sie eine Gegenleistung in Form von Arbeit erbringen sollten, wenn sie Bürgergeld beziehen. Hier sehe er einen deutlichen Mangel an Anreizen.

Reformvorschläge zum Bürgergeld

Die Ampel-Regierung plant eine Reform des Bürgergeldes, um mehr Empfänger zur Arbeitsaufnahme zu bewegen. Dies soll durch schärfere Regeln wie die Zumutbarkeit eines längeren Arbeitsweges und härtere Sanktionen bei Ablehnung zumutbarer Arbeit sowie bei Schwarzarbeit erreicht werden. Linnemann begrüßte diese ersten Schritte, forderte aber einen grundsätzlichen Politikwechsel hin zu einer neuen Grundsicherung.

Fragen und Antworten

Frage 1: Was hat Carsten Linnemann eigentlich gesagt?
Antwort 1: Linnemann forderte die komplette Streichung des Bürgergeldes für grundsätzlich Arbeitsunwillige und betonte, dass Leistungskürzungen nicht ausreichen würden.

Frage 2: Wie reagierten die offiziellen Stellen?
Antwort 2: Die SPD kritisierte Linnemanns Vorschlag scharf und wies darauf hin, dass eine solche Maßnahme verfassungswidrig sei.

Frage 3: Welche Auswirkungen haben solche falschen Behauptungen?
Antwort 3: Solche Behauptungen können zur Stigmatisierung und Diskriminierung von Bürgergeldempfängern führen und das gesellschaftliche Klima verschlechtern.

Frage 4: Welche Gruppen sind von der Streichung ausgenommen?
Antwort 4: Linnemann sieht Ausnahmen für Alleinerziehende und Personen, die Angehörige pflegen.

Frage 5: Was sieht die geplante Reform der Ampel-Regierung vor?
Antwort 5: Die Reform sieht strengere Regeln vor, um mehr Leistungsempfänger zur Arbeitsaufnahme zu bewegen, einschließlich der Zumutbarkeit eines längeren Arbeitsweges und härterer Sanktionen bei Ablehnung einer zumutbaren Arbeit.

Fazit

Linnemanns Vorschlag, das Bürgergeld für Arbeitsunwillige komplett abzuschaffen, ist rechtlich und gesellschaftlich umstritten. Die rechtlichen Grenzen sind durch das Bundesverfassungsgericht klar definiert und gesellschaftlich wird die Stigmatisierung der Bürgergeldempfänger kritisiert. Es bleibt abzuwarten, wie die geplanten Reformen der Ampel-Regierung umgesetzt werden und welche weiteren Schritte in der Diskussion um die Grundsicherung folgen.

Quelle: tagesschau.de

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