Ein in den sozialen Medien kursierendes Flugblatt mit der Aufschrift „Hilferuf der Bewohner und Angehörigen des Pflegeheimes St. Elisabeth (Träger ist die Caritas)“ sorgt für Aufsehen: Bewohner und Angehörige des Pflegeheimes St. Elisabeth in Weimar appellieren um Hilfe aufgrund einer extremen Erhöhung des Eigenanteils. Ab dem 1. Juli 2023 wird der monatliche Eigenanteil der Bewohner um 1.135 € auf 3.413,36 € erhöht – eine Kostensteigerung, die viele ins finanzielle Abseits drängt.

Faktencheck: Hilferuf der Bewohner uns Angehörigen des Pflegeheimes St. Elisabeth (Träger ist die Caritas)...
Screenshot: Facebook / Faktencheck: Hilferuf der Bewohner und Angehörigen des Pflegeheimes St. Elisabeth (Träger ist die Caritas)…

Faktencheck

BehauptungenFaktencheck
Ein Flugblatt kursiert in sozialen Medien mit einem Hilferuf aus dem Pflegeheim St. Elisabeth in Weimar, das eine extreme Erhöhung des Eigenanteils thematisiert.Das Flugblatt existiert tatsächlich. Es wurde von einer Passantin entdeckt, fotografiert und auf Facebook geteilt.
Die monatliche Eigenbeteiligung der Bewohner soll um 1.135 € auf 3.413,36 € erhöht werden.Caritas, der Betreiber des Pflegeheims, bestätigt, dass der Eigenanteil erhöht wird. Der endgültige Betrag steht jedoch noch zur Diskussion und wird erst Ende Juli bekannt gegeben.
Die Caritas plant, die Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter zu verbessern, indem sie die Arbeitszeiten auf 39 Stunden pro Woche begrenzt und eine Inflationsausgleichsprämie einführt.Der Sprecher der Caritas hat bestätigt, dass diese Maßnahmen geplant sind und sie Teil der Gründe für die Erhöhung des Eigenanteils sind.
Die Kostensteigerung ist notwendig, um die Ausgaben für Pflege, Unterkunft, Verpflegung und notwendige Sanierungen zu decken.Die Caritas bestätigt, dass diese Kostensteigerungen real sind und zu den Gründen für die Erhöhung des Eigenanteils gehören.
Sollten Bewohner die erhöhten Kosten nicht tragen können, könnte das Sozialamt einspringen, und unter bestimmten Umständen könnten auch Verwandte zur Zahlung verpflichtet sein.Dies ist tatsächlich der Fall. Der Eigenanteil für die Pflege ist sozusagen eine „Teilkasko“, und wenn der Eigenanteil zu hoch ist, kann das Sozialamt einspringen.
Die Caritas fordert eine grundlegende Finanzierungsreform in der Pflege, einschließlich einer Deckelung der Eigenanteile.Die Caritas bestätigt, dass sie eine grundlegende Finanzierungsreform in der Pflege fordert und dass eine Deckelung der Eigenanteile Teil dieser Reform sein sollte.

Eine explosive Kostensteigerung und ihre Gründe

Der Träger des St. Elisabeth-Pflegeheims, die Caritas, bestätigt die geplante Kostensteigerung gegenüber „Thüringen24“. Als Gründe werden unter anderem die steigenden Kosten für Pflege, Unterkunft und Verpflegung genannt. Außerdem sollen bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter durch eine Anpassung an den TVöD, die Einführung der 39-Stundenwoche und eine Inflationsausgleichsprämie geschaffen werden. Des Weiteren treten ab Juli das Pflegestärkungsgesetz in Kraft, das mehr Personal und somit erhöhte Kosten bedeutet, und es werden Sanierungen von Gebäuden und Anlagen notwendig.

Auf „Tag24„ steht zusätzlich noch: „Ein Sprecher des Caritasverbandes Bistum Erfurt e.V. teilte gegenüber TAG24 mit, dass sich „genannte Zahl“ auf den Antrag zu Beginn von Verhandlungen bezieht. Zukünftig vereinbarte Preise würden darunter liegen, da ein „Verhandlungsprozess“ erfolge. Den Angaben nach haben alle Träger eine Informationspflicht über den Beginn der Verhandlungen. „Diesen Informationspflichten ist die Einrichtung nachgekommen“, heißt es. Derzeit befinde man sich in „vielfachem“ Austausch mit Bewohnern und Angehörigen.“

Auswirkungen und mögliche Unterstützung bei Zahlungsunfähigkeit

Die Sorge unter den Bewohnern und ihren Angehörigen ist groß. Was passiert, wenn sie die erhöhten Eigenanteile nicht aufbringen können? Die Caritas weist auf die Unterstützungsmöglichkeiten durch das Sozialamt hin und erläutert, dass unter bestimmten Bedingungen auch Verwandte zur Zahlung verpflichtet sein können.

Forderung nach einer Finanzierungsreform

Die Caritas appelliert an die Notwendigkeit einer grundlegenden Finanzierungsreform in der Pflege. Sie fordert eine Deckelung der Eigenanteile von Bewohnern, um zukünftige, extreme Preissteigerungen zu verhindern. Bis Ende Juli sollen laut Caritas die endgültigen, verhandelten Preise feststehen.

Fazit: Das Flugblatt mit dem Hilferuf existiert wirklich und stellt keine Manipulation dar. Die Bewohner und Angehörigen des Pflegeheims St. Elisabeth in Weimar stehen durch eine extreme Erhöhung des Eigenanteils vor finanziellen Herausforderungen. Die Caritas bestätigt diese Entwicklung und weist auf die zugrundeliegenden Kostensteigerungen in Pflege, Unterkunft, Verpflegung und Personalkosten hin. Bei Zahlungsunfähigkeit können Sozialämter und unter Umständen auch Verwandte zur Unterstützung herangezogen werden. Gleichzeitig fordert die Caritas eine grundlegende Finanzierungsreform, um solche Situationen in der Zukunft zu vermeiden.

Quelle: Thüringen24, Tag24

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