Seit Jahren kursiert die Betrugsmasche „Hallo Mama/Papa“. Dabei geben sich Betrüger als vermeintliche Verwandte – oft Kinder oder Enkel – aus, um eine finanzielle Notlage vorzutäuschen. Ziel ist es, die „Eltern“ oder „Großeltern“ zu einer schnellen Überweisung zu bewegen.

Zusätzlichen Druck üben die Täter aus, indem sie oft sogar behaupten, es handele sich um eine dringende Mahnung, die sofort beglichen werden müsse, um ein Inkassoverfahren abzuwenden. Ist das Geld erst einmal überwiesen, ist es äußerst schwierig bis unmöglich, es wieder zurückzubekommen.

Victim-Blaming / Täter-Opfer-Umkehr

Da wir immer wieder vor dieser Masche warnen, wissen wir auch, dass gerne Kommentare locker sitzen, die jene Menschen „anklagen“, die darauf hineingefallen sind: „Das weiß doch jetzt schon jeder!“ / „Selbst schuld!“ / „Wer ist so dämlich und fällt darauf noch rein?“

Doch derartige Kommentare sind kontraproduktiv. Schuld sind nicht die Opfer, sondern immer die Täter! Hüten Sie sich vor Schuldzuweisungen an die Opfer. Denn auch dies spielt den Tätern in die Hände, da es die ungerechtfertigte Scham der Opfer verstärken kann, mit der Folge, dass die Opfer sich nicht trauen, über den Betrug zu sprechen und somit andere nicht warnen. Nur weil man selbst sich nicht angesprochen fühlt, muss das nicht für andere gelten.

Betrug kann jeden treffen!
Es kommt immer auf den Moment an, in dem man solche Nachrichten erhält, ob man dem Inhalt Glauben schenkt. Viele Menschen sind gutgläubig, wollen ihren Angehörigen so schnell wie möglich helfen und kommen nicht mal auf die Idee, die Nachrichten in Frage zu stellen. Auch der zusätzliche Druck durch angebliche Mahnungen kann die Entscheidung zur sofortigen Überweisung beeinflussen.

Die Täter und ihre Methoden

Die Polizei vermutet hinter der „Hallo Mama“-Betrugsmasche organisierte Täterstrukturen. Die Täter verwenden SIM-Karten, die sie meist mit falschen Personalien erwerben. Häufig werden Dritte über soziale Medien angeworben, um SIM-Karten zu kaufen und weiterzuleiten. Diese Personen werden dann als Finanzagenten missbraucht, um Geld zu waschen und Konten zu eröffnen.

Auch die Konten, auf die das Geld überwiesen werden soll, werden mit falschen Daten eröffnet.

Die Telefonnummern der Opfer stammen aus unterschiedlichen Quellen. Einerseits können diese im Darknet gekauft werden oder durch Phishing und groß angelegten Datendiebstahl erlangt werden.

Zahlen und Schäden

Allein im vergangenen Jahr registrierte die Polizei mehr als 50.000 Straftaten mit einem Schaden von deutlich über 25 Millionen Euro. Dabei geht sie von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. In fast jedem dritten Fall gelingt es den Betrügern, Geld von vermeintlichen Verwandten zu ergaunern. Dieses Geld landet häufig unwiederbringlich auf Auslandskonten krimineller Organisationen. Die geforderten Summen liegen meist zwischen 1.000 und 3.000 Euro.

Diese Zahlen sollten ausreichen, um zu begreifen, warum diese Betrugsmasche seit Jahren floriert, kursiert und weiter betrieben wird.

Maßnahmen gegen den „Hallo Mama/Papa“-Betrug

  • Wenn Sie Geldforderungen erhalten, sollten Sie immer unter der Ihnen bekannten Nummer des angeblichen Absenders nachfragen. Das kann vor Betrug schützen.
  • Wenn Sie bereits Geld überwiesen haben, wenden Sie sich umgehend an Ihr Geldinstitut. Unter Umständen kann das Geld zurückgeholt werden.
  • Wenn Sie Opfer geworden sind, machen Sie sich nicht zum Komplizen. Melden Sie den Vorfall der Polizei, denn nur so können Fallzahlen und Schadenssummen erfasst und Ermittlungen durchgeführt werden. Betroffene schämen sich oft und erstatten keine Anzeige.
  • Schützen Sie Ihre Familie und Freunde, indem Sie vor dieser Betrugsmasche warnen. Auch wir werden weiterhin davor warnen, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Maßnahmen der Behörden

Die Behörden arbeiten daran, die Täter zu identifizieren und zu fassen. Das Bundeskriminalamt (BKA) geht davon aus, dass hinter der Betrugsmasche organisierte Strukturen stecken, und vermutet, dass die Täter in den Niederlanden sitzen. Ermittlungen konzentrieren sich darauf, die Wege der SIM-Karten und Bankkonten nachzuverfolgen, die die Täter verwenden.

Die Polizei erfasst auch Fallzahlen und Schadenssummen, um die Dimension des Problems besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen zu entwickeln.

Fazit

Die Betrugsmasche „Hallo Mama/Papa“ ist ein ernstes Problem, das jeden treffen kann. Es ist wichtig, wachsam zu sein und bei Geldforderungen immer unter der bekannten Nummer des angeblichen Absenders nachzufragen.
Opfer sollten sich nicht mitschuldig fühlen und den Vorfall der Polizei melden.

Quelle: polizei-beratung.de

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