Die Behauptung

Ein Titel des Handelsblatts vom 4. Mai 2024 mit der Überschrift „Ja, tot. Aber mit neuem Pass“ kursiert im Internet und soll eine politische Entscheidung in der Ukraine kommentieren.

Unser Fazit

Die Überschrift ist gefälscht. Das Handelsblatt erscheint samstags nicht und die Redaktion hat die Echtheit der Schlagzeile dementiert.

In den letzten Jahren hat die Medienmanipulation stark zugenommen. Besonders in Zeiten von Konflikten, wie dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, versuchen Propagandisten vermehrt, ihre Botschaften über gefälschte Schlagzeilen bekannter Medien zu verbreiten. Ein aktuelles Beispiel ist die angebliche Titelseite des „Handelsblatts“ vom 4. Mai 2024, auf der die Schlagzeile „Ja, tot. Aber mit neuem Pass“, die eine aktuelle politische Entscheidung in der Ukraine kommentieren soll. Doch schon ein kleines Detail entlarvt die Fälschung.

Gerüchte/Behauptungen zur Handelsblatt-Titelseite

Die gefälschte Titelseite des „Handelsblatts“ wurde in sozialen Medien weit verbreitet und sorgte für Aufsehen. Laut der gefälschten Ausgabe vom 4. Mai 2024 soll die Schlagzeile eine Entscheidung der ukrainischen Regierung kommentieren. Konkret geht es um die Maßnahme der Ukraine, die Ausgabe von Pässen an im Ausland befindliche Männer zwischen 18 und 60 Jahren zu stoppen, um diese zur Rückkehr in ihr Heimatland zu bewegen.

Bewertung

Bei näherer Betrachtung wird schnell klar, dass es sich um eine Fälschung handelt. So erscheint das „Handelsblatt“ nicht am Samstag, sondern von Montag bis Freitag. Zudem hat die Redaktion des Handelsblatts die Echtheit der Schlagzeile klar dementiert.

Die Fakten

Der angebliche Titel der Ausgabe vom 4. Mai 2024 ist aus mehreren Gründen eindeutig als Fälschung erkennbar:

  • Erscheinungsdatum: Das Handelsblatt erscheint nicht an Samstagen. Der 4. Mai 2024 war ein Samstag, was die Existenz einer solchen Ausgabe ausschließt.
  • Archiv: Eine Überprüfung im Archiv des „Handelsblatts“ ergibt, dass es keine Ausgabe mit diesem Datum und Titel gibt.
  • Bestätigung der Redaktion: Die Referentin des Chefredakteurs des Handelsblatts bestätigte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage schriftlich, dass es sich bei dem Titel um eine Fälschung handelt. Die Düsseldorfer Wirtschafts- und Finanzzeitung sei seit Beginn des russischen Angriffskrieges bereits mehrfach für Medienfälschungen missbraucht worden.
  • Absicht der Fälschung: Die gefälschte Schlagzeile soll offenbar die Entscheidung der ukrainischen Regierung in ein negatives Licht rücken und die aktuelle politische Lage manipulativ kommentieren.

Weitere Informationen

Die gefälschte Schlagzeile scheint bewusst eine aktuelle und umstrittene Entscheidung der ukrainischen Regierung zum Thema zu machen. Im April 2024 hatte die Ukraine die Ausstellung von Pässen an Männer zwischen 18 und 60 Jahren im Ausland gestoppt, um sie zur Rückkehr zu bewegen. Diese Maßnahme wurde in der internationalen Presse breit diskutiert und kontrovers aufgenommen. Propagandisten nutzen solche kontroversen Themen oft, um Desinformation zu verbreiten und Verwirrung zu stiften.

Quelle: dpa

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