Die Behauptung

In sozialen Netzwerken wird behauptet, ein Flüchtling habe in einem Netto-Markt in Reichenbach in der Oberlausitz einer Kassiererin mit einer Schere in den Hals gestochen, nachdem er beim Diebstahl erwischt worden sei.

Unser Fazit

Die Behauptung ist falsch. Die sächsische Polizei hat bereits 2018 klargestellt, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt. Tatsächlich gab es nur einen Ladendiebstahl in Reichenbach im Vogtland, bei dem niemand verletzt wurde.

In den sozialen Netzwerken kursiert erneut eine erschreckende Geschichte, die sich in einem Netto-Markt in Reichenbach in der Oberlausitz zugetragen haben soll. Ein Flüchtling soll einer Kassiererin mit einer Schere in den Hals gestochen haben. Die Geschichte klingt dramatisch, ist aber frei erfunden.

Gerüchte/Behauptungen

Die Behauptung, die derzeit auf Facebook die Runde macht, beschreibt einen brutalen Vorfall in einem Supermarkt. Ein angeblicher Flüchtling soll eine Kassiererin mit einer Schere schwer verletzt haben, nachdem er beim Stehlen erwischt worden war. Der Vorfall soll sich in Reichenbach in der Oberlausitz ereignet haben. Ein dazugehöriges Sharepic zeigt ein Bild einer Netto-Filiale und dramatische Textaussagen, die die Glaubwürdigkeit der Geschichte verstärken sollen.

MIMIKAMA
Screenshot auf Facbook der falschen Behauptung (hier archiviert)

Bewertung

Die Geschichte ist nicht neu. Bereits 2018 kursierte das Gerücht, die sächsische Polizei stellte damals klar, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt. Auch diesmal bestätigte die Polizeidirektion Görlitz, dass es in den vergangenen Tagen keinen derartigen Vorfall gegeben hat. Das erneute Aufkommen des Gerüchts zeigt, wie hartnäckig sich Falschmeldungen im Netz halten können.

Die Fakten

Reichenbach in der Oberlausitz ist eine Kleinstadt in Sachsen. Dort gibt es tatsächlich eine Netto-Filiale in der Löbauer Straße 3. Das in den sozialen Medien verbreitete Foto zeigt jedoch eine Netto-Filiale in Bautzen in der Löbauer Straße 81b, was bereits Zweifel an der Echtheit der Geschichte aufkommen lässt.

Bereits im September 2018 erklärte die Polizeidirektion Görlitz, dass es einen solchen Vorfall nicht gegeben habe. Die Meldung über einen Angriff mit einer Schere sei frei erfunden. Die sächsische Polizei wies ausdrücklich darauf hin, dass es sich um eine böswillige Unterstellung handelt, die Angst und Hass schüren soll. (Wir haben HIER darüber berichtet.)

Bei dem tatsächlichen Vorfall aus dem Jahr 2018 handelte es sich um einen Ladendiebstahl in Reichenbach im Vogtland, rund 200 Kilometer von Reichenbach in der Oberlausitz entfernt. Ein 20-jähriger Wiederholungstäter hatte in einem Supermarkt eine Schere gestohlen. Er wurde festgenommen und kam in Untersuchungshaft.

Weitere Informationen

Die Wiederbelebung dieser alten Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, Informationen kritisch zu hinterfragen. Falschmeldungen verbreiten sich oft rasend schnell und können erheblichen Schaden anrichten. Auch wenn der ursprüngliche Vorfall geklärt ist, tauchen solche Geschichten immer wieder auf, oft leicht abgewandelt, um neue Zielgruppen anzusprechen.

Die sächsische Polizei nimmt dies daher erneut zum Anlass, die Bürger zu warnen. Es ist wichtig, Nachrichtenquellen zu prüfen und nicht jede dramatische Geschichte ungeprüft weiterzuverbreiten. Gerade in sozialen Netzwerken, in denen sich Informationen schnell und ungefiltert verbreiten, ist kritisches Denken gefragt.

Fazit

Die Behauptung über den angeblichen Überfall auf einen Netto-Markt in Reichenbach in der Oberlausitz ist falsch. Es handelt sich um eine seit 2018 bekannte Falschmeldung, die nun erneut in sozialen Netzwerken kursiert. Die sächsische Polizei hat in den vergangenen Tagen keinen derartigen Vorfall registriert. Vielmehr handelte es sich 2018 um einen einfachen Ladendiebstahl ohne Verletzte in Reichenbach im Vogtland.

Solche Falschmeldungen sind nicht nur irreführend, sondern können auch Ängste und Vorurteile schüren. Es ist daher wichtig, solche Behauptungen immer zu überprüfen und nicht ungeprüft weiterzuverbreiten.

Quelle: dpa

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