Elon Musks Social-Media-Plattform X (früher bekannt als Twitter) könnte nach einer vorläufigen Einschätzung der EU-Kommission gegen EU-Recht verstoßen. Die Brüsseler Behörde weist darauf hin, dass die derzeitige Verifizierungspraxis Nutzer in die Irre führen könnte, was erhebliche finanzielle Sanktionen nach sich ziehen könnte.

Problematische Verifizierung bei X: Gefahr der Irreführung

Traditionell erhielten verifizierte Nutzer auf Plattformen wie Twitter nach einer gründlichen Überprüfung ein blau-weißes Häkchen, um die Identität von Prominenten, Politikern und anderen bekannten Persönlichkeiten zu bestätigen. Nach der Übernahme durch Elon Musk wurde jedoch ein Abonnementmodell eingeführt, bei dem jeder zahlende Kunde dasselbe Häkchen erhalten kann, ohne eine solche Überprüfung durchlaufen zu müssen. Diese Änderung hat laut EU-Kommission dazu geführt, dass betrügerische Akteure diese vermeintlich verifizierten Konten missbrauchen, um andere Nutzer zu täuschen.

Strengere Regulierung durch den Digital Services Act (DSA)

Der Digital Services Act (DSA) stellt Online-Plattformen vor neue Herausforderungen und verpflichtet sie zu mehr Transparenz, insbesondere in Bezug auf Werbung und den Zugang zu bestimmten Daten für Forschungszwecke. X wird vorgeworfen, gegen diese Bestimmungen zu verstoßen. Andere große Online-Plattformen stehen ebenfalls unter Beobachtung, aber X könnte eine der ersten sein, die mit einem Bußgeld belegt werden.

Mögliche finanzielle Folgen für X

Sollten sich die vorläufigen Untersuchungsergebnisse bestätigen, könnte die EU-Kommission eine Geldbuße von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes von X verhängen. Der Umsatz von X im ersten Halbjahr 2023 wird auf rund 1,48 Milliarden US-Dollar geschätzt, was eine erhebliche finanzielle Belastung für das Unternehmen darstellen würde.

Umgang mit Falschmeldungen und Hassreden

X steht seit langem in der Kritik, nicht ausreichend gegen die Verbreitung von Falschinformationen und Hassrede vorzugehen. Das DSA verpflichtet Unternehmen, aktiv gegen illegale Inhalte wie Hassrede und Hetze vorzugehen. Elon Musk hat jedoch mehrfach betont, dass er die Einschränkungen der Meinungsfreiheit auf der Plattform lockern möchte.

Weitere Schritte und Reaktionen

X hat nun die Möglichkeit, auf die Vorwürfe der EU-Kommission zu reagieren, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Unabhängig von den aktuellen Untersuchungsergebnissen läuft ein weiteres Verfahren gegen X wegen irreführender und illegaler Inhalte auf der Plattform.

Häufig gestellte Fragen zur EU-Untersuchung gegen X

Warum untersucht die EU-Kommission X?
Die EU-Kommission untersucht X, weil die derzeitige Verifizierungspraxis der Plattform Nutzerinnen und Nutzer in die Irre führen könnte. Durch das Abo-Modell erhalten zahlende Kunden ein verifiziertes Häkchen, was betrügerische Akteure ausnutzen könnten, um falsche Identitäten vorzutäuschen.

Was ist der Digital Services Act (DSA)?
Der Digital Services Act ist ein EU-Gesetz, das strengere Regeln für Online-Plattformen festlegt. Ziel ist es, mehr Transparenz in der Werbung zu schaffen, den Zugang zu bestimmten Daten für Fahndungszwecke zu erleichtern und Unternehmen zu verpflichten, aktiv gegen illegale Inhalte vorzugehen.

Welche Konsequenzen drohen X bei Verstößen gegen den DSA?
Sollten sich die vorläufigen Einschätzungen der EU-Kommission bestätigen, könnte X mit einer Strafe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes belegt werden. Diese Strafe könnte mehrere Millionen Dollar betragen.

Wie reagiert Elon Musk auf diese Vorwürfe?
Elon Musk hat betont, dass er die Meinungsfreiheit auf X durch eine Lockerung der Beschränkungen stärken will. Das Unternehmen hat nun die Möglichkeit, auf die Vorwürfe der EU-Kommission zu reagieren, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Welche weiteren Schritte wird die EU-Kommission unternehmen?
Die EU-Kommission wird die Antwort von X auf die vorläufigen Untersuchungsergebnisse abwarten, bevor sie eine endgültige Entscheidung trifft. Parallel dazu wird ein weiteres Verfahren gegen X wegen irreführender und illegaler Inhalte auf der Plattform fortgeführt.

Fazit

Die Untersuchung der EU-Kommission unterstreicht die Notwendigkeit, dass Online-Plattformen wie X sich an strenge Regeln halten müssen, um die Nutzer vor Täuschung und Missbrauch zu schützen. Das mögliche Bußgeld zeigt die Bedeutung des Digital Services Act und die Verpflichtung der Unternehmen zu Transparenz und Verantwortung. In Zukunft könnten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass Online-Plattformen die Rechte ihrer Nutzer respektieren und schützen.

Quellen: der Standard und futurezone

Abonnieren Sie unseren Newsletter, um auf dem Laufenden zu bleiben. Erkunden Sie auch unser umfangreiches Medienbildungsangebot.


Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat und du die Bedeutung fundierter Informationen schätzt, werde Teil des exklusiven Mimikama Clubs! Unterstütze unsere Arbeit und hilf uns, Aufklärung zu fördern und Falschinformationen zu bekämpfen. Als Club-Mitglied erhältst du:

📬 Wöchentlichen Sonder-Newsletter: Erhalte exklusive Inhalte direkt in dein Postfach.
🎥 Exklusives Video* „Faktenchecker-Grundkurs“: Lerne von Andre Wolf, wie du Falschinformationen erkennst und bekämpfst.
📅 Frühzeitiger Zugriff auf tiefgehende Artikel und Faktenchecks: Sei immer einen Schritt voraus.
📄 Bonus-Artikel, nur für dich: Entdecke Inhalte, die du sonst nirgendwo findest.
📝 Teilnahme an Webinaren und Workshops: Sei live dabei oder sieh dir die Aufzeichnungen an.
✔️ Qualitativer Austausch: Diskutiere sicher in unserer Kommentarfunktion ohne Trolle und Bots.

Mach mit und werde Teil einer Community, die für Wahrheit und Klarheit steht. Gemeinsam können wir die Welt ein bisschen besser machen!

* In diesem besonderen Kurs vermittelt dir Andre Wolf, wie du Falschinformationen erkennst und effektiv bekämpfst. Nach Abschluss des Videos hast du die Möglichkeit, dich unserem Rechercheteam anzuschließen und aktiv an der Aufklärung mitzuwirken – eine Chance, die ausschließlich unseren Club-Mitgliedern vorbehalten ist!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)