Die Behauptung

Ein angeblicher Leak behauptet, dass bestimmte rechtsextreme Accounts wie die von Donald Trump, Elon Musk oder Andrew Tate auf der Plattform X (ehemals Twitter) gegen die Richtlinien verstoßen dürfen, ohne dafür bestraft oder gesperrt zu werden.

Unser Fazit

Es gibt keine stichhaltigen Beweise für die Existenz einer solchen Liste. Experten und ehemalige Mitarbeiter von X bezweifeln die Authentizität des Leaks, Okta selbst hat den angeblichen Leak als Fälschung bezeichnet.

In den letzten Tagen sorgte ein angeblicher Leak von X, ehemals Twitter, für Aufsehen. Screenshots sollten beweisen, dass bestimmte rechtsextreme Accounts, darunter die von Donald Trump, Elon Musk und Andrew Tate, ungestraft gegen die Regeln der Plattform verstoßen dürfen. Experten bezweifeln jedoch die Echtheit des Leaks.

Die Behauptungen

Vor einigen Tagen verbreitete sich ein angeblicher Leak von Codezeilen der Plattform X. Der Screenshot soll beweisen, dass bestimmte rechtsextreme Accounts die Regeln der Plattform brechen können, ohne dafür bestraft oder gesperrt zu werden. Der erste Account, der das Datenleck verbreitete, war „Anti-Fascist Turtle“. Er behauptete, eine Liste von „geschützten Nutzern“ entdeckt zu haben, die rassistische Beleidigungen und andere Regelverstöße begehen könnten, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Die Liste enthalte ausschließlich rechtsextreme Accounts.

Screenshot des vermeintlichen Leaks - der Originalaccount  "Anti-Fascist Turtle" und Post sind inzwischen gesperrt bzw. gelöscht (Screenshot auf X)
Screenshot des vermeintlichen Leaks – der Originalaccount „Anti-Fascist Turtle“ und Post sind inzwischen gesperrt bzw. gelöscht (Screenshot auf X)
Screenshot des vermeintlichen Leaks - der Originalaccount "Anti-Fascist Turtle" und Post sind inzwischen gesperrt bzw. gelöscht (Screenshot auf X)

Weiterer Screenshot des vermeintlichen Leaks – der Originalaccount „Anti-Fascist Turtle“ und Post sind inzwischen gesperrt bzw. gelöscht (Screenshot auf X) (archiviert)

Bewertung

Die Geschichte erregte schnell Aufmerksamkeit, da die angebliche Liste bekannte Persönlichkeiten wie Mitglieder der Trump-Familie und Elon Musk enthielt. Experten und Cybersicherheitsinsider äußerten jedoch bald Zweifel an der Authentizität des Leaks. Die Webadresse, die im Leak zu sehen ist, scheint nicht zu existieren, und die Implementierung der Konfigurationszeilen in eine solche Datei würde „wenig bis gar keinen Sinn“ ergeben.

Faktencheck

Kurz nach dem Datenleck meldete sich die Website vx-underground, deren Forenmitglied „Anti-Fascist Turtle“ sein soll. Sie erklärten, dass sie die Geschichte intern diskutiert und schließlich ohne ausreichende Prüfung veröffentlicht hätten. Diese mangelhafte Prüfung führte dazu, dass ein User den angeblichen Leak veröffentlichte.

Andere Nutzer mit Hacker- oder Cybersicherheitserfahrung äußerten sich ebenfalls skeptisch. Die Zeilen seien ein „perfekter Köder“, um Menschen zu täuschen.

Ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter bestätigte, dass die Moderation immer durch interne Tools gelöst wurde und nicht durch Okta oder Whitelists. Auch der bekannte Cybersicherheitsforscher Ryan McBeth stimmte zu und wies auf einen Tippfehler in der Liste hin. Okta selbst erklärte den Leak als Fälschung und X markierte viele Postings zu dem Thema mit „Manipulated Media“.

Weitere Informationen

Auch wenn der vermeintliche Leak als Fake entlarvt wurde, bleibt die Frage offen, warum bestimmte Accounts wie Andrew Tate Dinge posten können, die bei anderen zu Warnungen führen. Dies könnte daran liegen, dass „High Profile Accounts“ oft manuell moderiert werden müssen, da sie häufig Massenmeldungen ausgesetzt sind, die nicht automatisiert ausgewertet werden können.

Beispiel des unterschidelichen Handlings der Moderation am Beispiel Andrew Tate (Screenshot auf X)
Beispiel des unterschidelichen Handlings der Moderation am Beispiel Andrew Tate (Screenshot auf X)

Fragen und Antworten

Frage 1: Was hat „Anti-Fascist Turtle“ wirklich gesagt?
Antwort 1: „Anti-Fascist Turtle“ behauptete, ein Leck entdeckt zu haben, das eine Liste von „geschützten Benutzern“ auf X enthielt, die ungestraft Regelverstöße begehen konnten.

Frage 2: Wie haben die offiziellen Stellen reagiert?
Antwort 2: Okta bestätigte, dass es sich bei dem angeblichen Leck um eine Fälschung handelte und X markierte viele Beiträge zu dem Thema als „Manipulated Media“.

Frage 3: Welche Auswirkungen haben die falschen Behauptungen?
Antwort 3: Die falschen Behauptungen führten zu einem Aufschrei und Misstrauen gegenüber der Plattform X, was jedoch durch die Aufdeckung der Fälschung wieder relativiert wurde.

Frage 4: Wie haben sich Cybersicherheitsexperten geäußert?
Antwort 4: Viele Cybersicherheitsexperten äußerten Zweifel an der Echtheit des Leaks und wiesen auf technische Unstimmigkeiten und mögliche Manipulationen hin.

Frage 5: Was bleibt unklar?
Antwort 5: Es bleibt unklar, warum bestimmte Accounts wie Andrew Tate scheinbar ungestraft Regelverstöße begehen können.

Fazit

Der angebliche Leak einer „geschützten Liste“ rechtsextremer Accounts auf X ist eine Fälschung. Experten und ehemalige Mitarbeiter von X haben die Echtheit des Leaks widerlegt und Okta hat bestätigt, dass der Leak eine Fälschung ist. Die Frage, warum einige prominente Accounts dennoch Regelverstöße begehen können, bleibt offen und bedarf weiterer Untersuchungen.

Quelle: derStandard

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