Die Behauptung

Fotos von vergrabenen Rotorblättern von Windkraftanlagen sollen beweisen, dass es für diese keine Recyclingtechnologie gibt.

Unser Fazit

Die Fotos von vergrabenen Rotorblättern sind echt, stammen jedoch aus den USA. In Deutschland und Europa gibt es jedoch effektive Recyclingmethoden für Rotorblätter, weshalb solche Deponien hier nicht existieren.

Die Bilder nähren die Behauptung, es gäbe keine Recyclingtechnologie für diese riesigen Bauteile von Windkraftanlagen. Diese Bilder sind zwar echt, stammen aber aus den USA und nicht aus Deutschland oder Europa. Nichtsdestotrotz kursieren sie aktuell wieder in sozialen Medien und suggerieren aufgrund fehlender Angaben, dass diese aus Deutschland bzw. Europa stammen.

Behauptungen zum Vergraben von Rotorblättern

Die Fotos zeigen offensichtlich, wie Rotorblätter von Windkraftanlagen vergraben werden und gehen mit der Behauptung einher, es gäbe keine Technologie zum Recycling dieser Bauteile. Gleichzeitig wird dies zum Anlass genommen, „grüne Energie“ zu kritisieren.

Screenshot eines Beitrages auf X
Screenshot eines Beitrages auf X (hier archiviert)

„Dieses kleine gelbe Ding da unten ist ein Bulldozer. Es vergräbt Windradklingen, die für grüne Energie verwendet wurden.
Warum? Weil diese Teile abgenutzt sind und es derzeit keine Möglichkeit gibt, sie zu recyceln. So funktioniert grüne Energie! Ganz einfach Erde darüber.“

Posting im Klartext

Diese Behauptung tauchte bereits im Jahr 2020 auf und sorgt seitdem immer wieder für Aufregung.

Bewertung der Behauptung

Während die Fotos tatsächlich vergrabene Rotorblätter zeigen, ist der Kontext entscheidend. Die Bilder stammen aus den USA, wo es tatsächlich Probleme mit der Wiederverwertung bestimmter Materialien gibt.

In Europa und insbesondere in Deutschland gibt es jedoch andere Regelungen und Technologien, die eine solche Deponierung verhindern.

Herkunft der Fotos

Die Fotos stammen aus einem Bloomberg-Artikel aus dem Jahr 2020 und zeigen die Mülldeponie in Casper, Wyoming, USA. Auf dieser Deponie befanden sich damals mehr als 870 Rotorblätter von Windkraftanlagen, die aufgrund fehlender Recyclingmöglichkeiten dort vergraben wurden. Der Bloomberg-Artikel befasst sich mit den Schwierigkeiten bei der Entsorgung dieser großen und widerstandsfähigen Bauteile.

Unterschiede zu Deutschland und Europa

In Deutschland und Europa gibt es strengere Vorschriften und effektivere Methoden für die Entsorgung und das Recycling von Rotorblättern. Seit 2005 ist die Deponierung von GFK-Abfällen (glasfaserverstärkter Kunststoff) in Deutschland verboten. Stattdessen werden die Bauteile geschreddert, Metallreste abgetrennt und die verbleibenden Materialien als Brennstoff in der Zementindustrie oder in konventionellen Müllverbrennungsanlagen genutzt.

Aktuelle Entwicklungen in der europäischen Windindustrie

Laut einem Artikel in der Fachzeitschrift ee news setzt die europäische Windindustrie seit einigen Jahren Ersatzmaterialien wie PET- und PVC-Schaum ein, die auch nach vielen Jahren noch problemlos recycelt werden können. Diese Materialien ersetzen das bisher verwendete Balsaholz und ermöglichen eine umweltfreundlichere und nachhaltigere Nutzung der Rotorblätter.

Fragen und Antworten

  1. Was zeigen die Fotos wirklich?
    Die Fotos zeigen, wie Rotorblätter auf einer Mülldeponie in Casper, Wyoming, USA, vergraben werden. Sie stammen aus einem Bloomberg-Artikel aus dem Jahr 2020.
  2. Wie werden ausgediente Rotorblätter in Deutschland entsorgt?
    In Deutschland werden die Bauteile geschreddert und die Metallreste separiert. Der Rest wird als Brennstoff in der Zementindustrie oder in Müllverbrennungsanlagen genutzt.
  3. Gibt es in Europa ähnliche Probleme mit der Entsorgung von Rotorblättern wie in den USA?
    Nein, in Europa gibt es effektivere Recyclingmethoden und strengere Vorschriften, die eine solche Deponierung verhindern.
  4. Welche Materialien werden in der europäischen Windindustrie für Rotorblätter verwendet?
    Die europäische Windindustrie verwendet zertifiziertes Balsaholz sowie PET- und PVC-Schaum, die recycelt werden können.
  5. Warum tauchen die Fotos immer wieder auf und sorgen für Empörung?
    Die Bilder werden oft ohne den wichtigen Kontext der unterschiedlichen Recyclingmethoden in den USA und Europa verbreitet und stellen damit die Umweltfreundlichkeit von Windkraftanlagen in Frage.

Fazit

Die Bilder von vergrabenen Rotorblättern stammen aus den USA und zeigen ein reales Problem, das dort aufgrund fehlender Recyclingmöglichkeiten besteht. In Deutschland und Europa hingegen werden diese Windkraftanlagen-Bauteile aus gut recycelbaren Materialien hergestellt, sodass solche „Rotorblattfriedhöfe“ hier nicht notwendig sind.

Quelle: Bloomberg, ee news, Energieagentur NRW

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)