Die Chance auf eine beinahe kostenlose Kaffeemaschine bzw. einen Kaffee-Vollautomaten von DeLonghi mag verlockend klingen. Kriminelle bieten genau das in einem Facebook-Posting der Seite „Lagerhaus für Kaffeemaschinen“ an, berichtet unser Kooperationspartner Watchlist Internet. Für nur 1,95 Euro sollen Sie nach Beantwortung dreier Fragen von MediaMarkt eine Kaffeemaschine erhalten können. Die Zahlung des kleinen Geldbetrages führt aber nicht zum Erhalt der Kaffeemaschine, sondern in eine Abo-Falle, die Sie 63 Euro pro Monat kostet.

Das betrügerische Facebook-Posting zur geschenkten DeLonghi-Kaffeemaschine / Screenshot: Watchlist Internet
Das betrügerische Facebook-Posting zur geschenkten DeLonghi-Kaffeemaschine / Screenshot: Watchlist Internet

Wenn Sie auf das Posting klicken, werden Sie auf eine Website im Design von MediaMarkt weitergeleitet. Die Seite hat aber nichts mit der echten Website mediamarkt.at zu tun, sondern wurde lediglich von Kriminellen nachgebaut. Das erkennen Sie beispielsweise an der Webadresse „pibonpe.info“ am oberen Rand des Bildes:

Sie befinden sich nicht auf Mediamarkt.at!
Sie befinden sich nicht auf Mediamarkt.at!

Anders als Im Facebook-Posting wird hier behauptet, dass die Aktion wegen zahlreicher Filialschließungen stattfinden würde. Damit Sie eine Chance auf die Kaffeemaschine haben, sollen Sie an dieser Stelle ein paar kurze Fragen zu Kaffeemaschinen und MediaMarkt beantworten und landen anschließend auf folgender Seite:

MIMIKAMA
Die dritte Box, die Sie öffnen, enthält den vermeintlichen Gewinn

Sie sollen hier auf eine der Geschenkboxen klicken und Ihr „Glück“ versuchen. In der dritten Box, die Sie öffnen, befindet sich tatsächlich Ihre Kaffeemaschine, die Sie in den nachfolgenden Schritten durch Zahlung eines kleinen Betrages beanspruchen sollen.

MIMIKAMA
Oben, kaum lesbar und in Hellgrau auf Weiß: ein versteckter Kostenhinweis!

Wieder werden Sie auf eine andere Website weitergeleitet. Diesmal landen Sie auf „encryptfast.com“ und damit wieder nicht auf einer echten MediaMarkt-Website. Unter der Webadresse und über der auffällig großen Schrift zur Kaffeemaschine, ist ein winzig klein geschriebener Text zu lesen, der erstmals verrät, worum es den Kriminellen hier tatsächlich geht. Es handelt sich nämlich um einen versteckten Kostenhinweis für ein monatliches Abonnement von Ubuth Limited aus Irland. Dieser lautet wie folgt:

Sie können kostenlos am Geschicklichkeitsspiel für ein De’Longhi Magnifica S teilnehmen, indem Sie hier klicken. Alternativ können Sie auch yourgamebuilder.com kaufen, ohne am Geschicklichkeitsspiel teilzunehmen, indem Sie hier klicken. Wenn Sie über diese Kampagne mitmachen, nehmen Sie am Geschicklichkeitsspiel teil und erwerben eine 3-tätige Probeversion (€ 2,00) für yourgamebuilder.com. Nach der Probeversion wird Ihnen alle 30 Tage eine Mitgliedschaftsgebühr in Höhe von (€ 63,00) in Rechnung gestellt. yourgamebuilder.com muss nicht gekauft werden, um am Geschicklichkeitsspiel teilzunehmen oder das Spiel zu gewinnen. Ein Kauf erhöht Ihre Gewinnchancen beim Geschicklichkeitsspiel nicht. Diese Kampagne läuft am 30/06/2023 ab.

Monatlich sollen Ihnen also 63 Euro abgebucht werden, wenn Sie den Betrag wie verlangt über Ihre Kreditkarte bezahlen.

Achtung: Der Ablauf ist nicht immer exakt der gleiche!

Die Websites, auf die die Fake-Postings auf Facebook führen, können sich von Mal zu Mal etwas verändern. So berichten uns Betroffene im aktuellen Fall auch von monatlichen Kosten von 67 Euro statt 63 Euro. Manchmal wird nur 1 Euro statt 1,95 Euro verlangt. Bei anderen Personen kommt eine Zahlungsaufforderung über den kleinen Betrag erst später über SMS-Nachrichten.

Was können Sie tun, wenn Sie Opfer wurden?

Sollten Sie bereits bezahlt haben, dann gehen Sie wie folgt vor:

  • Suchen Sie nach Kontaktdaten zum betrügerischen Anbieter. Beispielsweise über Ihre Kreditkartenabbuchung oder Ihren Browserverlauf.
  • Kontaktieren Sie den betrügerischen Abonnement-Anbieter und fordern Sie eine sofortige Kündigung und Rückerstattung abgebuchter Beträge.
  • Die unseriösen Anbieter kommen diesen Aufforderungen häufig nicht nach, weshalb Sie Kontakt zu Ihrem Kreditkartenanbieter aufnehmen müssen. Fordern Sie eine Rückbuchung aller Beträge, die Sie nicht freigegeben haben, denn diese sind gemäß § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018 von Ihrem Zahlungsdienstleister zurückzuerstatten.
  • Vermutlich ist auch eine Sperre Ihrer Kreditkarte notwendig, um weitere Abbuchungen zu vermeiden.
  • Melden Sie das Facebook-Profil und entsprechende Postings an Facebook.

Wenden Sie sich an die Ombudsstelle für Zahlungsprobleme

Im Falle ungerechtfertigter Kreditkartenabbuchungen wie in diesem Fall kann eine Kontaktaufnahme zur Ombudsstelle für Zahlungsprobleme des Sozialministeriums zielführend sein. Hier finden Sie die entsprechenden Kontaktdaten zur Ombudsstelle für Zahlungsprobleme.

Quelle:

Watchlist Internet

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2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)